Täuschungen und verschwundene Akten

 „Akte Wendland“ – Spannende Premieren-Lesung mit Klaas Kroon bei der „Wein-Lese“

Was verbindet einen in der Nacht der Grenzöffnung im November 1989 auf der Straße nach Gartow bei einem Unfall mit seinem Trabi bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Fahrer und eine 35 Jahre später erdrosselte und im Trebeler Forst abgelegte Journalistin aus Salzwedel? Bis Sabine Langkafel, Polizeiobermeisterin in der Polizeidienststelle der wendländischen 4000-Einwohner-Gemeinde Gartow, darauf kommt, dass beide Fälle über mehrere Ecken miteinander verknüpft sind, vergehen etliche Seiten in dem neuen Wendland-Krimi des 1960 in Düsseldorf geborenen, jetzt in Hamburg lebenden Journalisten und Marketing-Managers, der seit 2017 unter dem Namen Klaas Kroon Krimis schreibt.

In der wendländischen Idylle – hier mit Milchkanne und dem gelben Kreuz der Atomkraftgegner – spielt auch der neue Krimi von Klaas Kroon. Foto: Folkert Frels 

Kroons Krimis spielen in Hamburg, Lüneburg und dem Wendland. Er hat ein Faible für originelle Figuren und verzwickte Fälle, teils mit Bezug zu historischen Ereignissen. gesellschaftlichen Themen. Nach „Mord im Wendland“ ist „Akte Wendland“ der zweite Roman mit der hartnäckigen, sympathisch-wißbegierigen Polizistin Sabine Langkafel. Sie wohnt und arbeitet in Gartow, um in der Nähe ihres Vaters zu sein, der hier, 83-jährig, allein in seinem Häuschen wohnt. Er, der Ex-Polizist Johannes Langkafel, ist alles, was Sabine von ihrer Familie geblieben war. Und so hat sie nicht lange überlegen müssen und sich beworben, als es galt, den Posten in der Hierarchie unter dem Polizeichef Jakob Metzger in der Polizeidienststelle neu zu besetzen.Viele Jahre hatte Johannes Langkafel in dieser Position über das Wohl und Wehe in „seiner“ Gemeinde gewacht. Und so hat der Vater seiner Tochter vieles von dem mit auf den Weg geben können, war nirgends in irgendwelchen Annalen steht, nichtsdestotrotz wissenswert ist über Land und – vor allem – Leute hier im östlichsten Teil Niedersachsens, der bis zur Teilung vernachlässigtes Zonenrandgebiet war, was vielleicht den Ausschlag gab, in Gorleben das atomare Lager anzulegen. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg, in weiten Zügen identisch mit dem, was als „Wendland“ bezeichnet wird, hat aufregende Zeiten erlebt – ein Höhepunkt sicher die Ausrufung der „Freien Republik Wendland“.

Zunächst geraten ominöse Umweltschützer ins Visier der Polizistin und ihrer Kollegin Melanie Gierke von der Kripo Lüneburg. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden außerdem auf ein Unfallopfer aus der Nacht der Grenzöffnung 1989 ...

 320 Seiten ist dieser im Gmeiner-Verlag erschienene Roman stark – genug Raum für Kroon, Fährten und Spuren zu legen, die die Leser in die falsche Richtung laufen lassen. Wenn der Autor sich am Dienstag, 13. August, hinter dem Tisch niederlässt, um aus diesem Buch zu lesen, dann ist dies etwas, was es nicht so oft gibt: Es ist eine Premieren-Lesung, denn „Akte Wendland“ kommt erst am Folgetag, am Mittwoch, in den Handel. Die Teilnehmer an dieser „Wein-Lese“ der Vinothek ,Gutenberg’ im Martin-Luther-Haus, Pastorenstraße 6, Uelzen, gehören damit zu den Ersten, die den Inhalt der Akte Wendland kennenlernen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung beträgt 14 Euro, darin enthalten ist ein Glas Wein (oder etwas anderes) als Begrüßungsgetränk. Anmeldungen zur Lesung  sind an frels-uelzen@web.de zu richten. Als Veranstalter freut sich Folkert Frels über viele Krimi-Freunde.