Kundgebung am Sonnabend in Eschede
Der Landkreis Celle hat die Nutzung des von Rechtsextremisten betriebenen Hofes in Eschede als Schulungs- und Veranstaltungsstätte verboten. Auf Grundlage der Niedersächsischen Bauordnung sei diese Nutzung ab sofort untersagt, weil keine erforderliche Baugenehmigung vorliege, teilte der Landkreis am vergangenen Donnerstag mit. »Die baulichen Anlagen auf dem betreffenden Grundstück wurden ohne Genehmigung für Veranstaltungen und Schulungen hergerichtet und genutzt«, heißt es in der Mitteilung.
Das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus zeigte sich erfreut über den Beschluss. Dieser sei auch überfällig. Eine für den 21. Juni geplante Demonstration, die sich ursprünglich gegen eine »Sonnwendfeier« auf dem Hof richten sollte, findet trotz der neuen Verfügung statt.
Trotz der Verfügung des Landkreises könne noch nicht komplett entwarnt werden. Kurz nach der Meldung des Landkreises sei nämlich ein Person aus dem rechtsextremen Umfeld auf den Hof gezogen. Somit stelle sich nun die Frage, ob das Verbot auch für private Veranstaltungen gilt. Joachim Nahtz habe früher die Sonnwendfeiern oft als »Geburtstagsfeiern« deklariert.
Vielleicht sei das ja die neue Taktik der Partei »Die Heimat«, vermutet Wilfried Manneke vom Netzwerk Südheide. Jemand wohne fest auf dem Hof und lade »privat« ein. So könnten die Nazitreffen weiter auf dem Hof stattfinden, getarnt als Familienfeiern, Gartenpartys, Sommerfeste etc.
»Ob öffentlich oder privat, wir lehnen rechtsextreme Veranstaltungen entschieden ab, weil sie menschenverachtende Ideologien verbreiten und Hass zu schüren«, erklärte Wilfried Manneke. »Wir rufen alle Menschen guten Willens auf, sich am 21. Juni unserer Demo in Eschede anzuschließen und gemeinsam gegen Hass und Intoleranz Stellung zu beziehen. Lasst uns zeigen, dass wir eine Gesellschaft der Vielfalt, Toleranz und Solidarität wollen!«
Die Demo beginnt am Sonnabend, 21. Juni, um 14 Uhr am Bahnhof in Eschede. Anschließend wandern die Teilnehmenden zum Hof der Rechtsextremisten. Dort findet eine Kundgebung statt, bevor es zurück zum Bahnhof geht. Die Veranstaltung endet dort gegen 17 Uhr.
Bei der Demo sind folgende Ansprachen geplant:
- Johanne Gerlach – spricht als Lehrerin und Mutter über den Rechtsruck unter Jugendlichen.
- Zwei Schülerinnen des Christiangymasiums Hermannsburg
- Sascha Alius, Bündnis gegen Rechtsextremismus Eschede
Vor der Demo ist ein buntes Auftaktprogamm geplant, das um 13:30 Uhr beginnt:
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Einladung der Veranstalter zum Auftaktprogramm vor der Demo. |