Internationaler Museumstag

Freier Eintritt im Museumsdorf Hösseringen und Handwerksmuseum Suhlendorf

Anlässlich des Internationalen Museumstages ist der Eintritt sowohl im Museumsdorf Hösseringen als auch im Handwerksmuseum Suhlendorf am Sonntag, 18. Mai, kostenfrei. 

Im Museumsdorf Hösseringen wird von 11:00 bis 16:00 Uhr im Kötnerhaus über offenem Herdfeuer Getreide geröstet. Das Sägegatter ist in Betrieb, und es kann einer Spinnerin bei der Arbeit zugesehen oder das eigene Geschick an der Handspindel getestet werden. Um 15:00 Uhr beginnt eine öffentliche Führung durch das Museumsdorf. Für alle Aktionen ist keine Anmeldung erforderlich.

Im Handwerksmuseum Suhlendorf sind von 10:00 bis 17:00 Uhr sind alle Ausstellungen geöffnet, und es können etliche Handwerker in ihren Werkstätten besucht werden. Beim Grillhäuschen gibt es auch frische Salate, unterm Göpel diverse Getränke und im Backhaus Leckereien aus dem Holzbackofen. Jürgen Schliekau wird von 11:30 und 12:30 Uhr in der Druckerwerkstatt an seine alte Setzmaschine erläutern, und um 12:00 Uhr beginnt eine Führung in der Bockwindmühle Auguste.

Um 14:00 und um 15:00 Uhr treten »freche Frösche und bezaubernde Marienkäfer« des Ballett- und Gymstudios Karin Graaf auf, und in der Zeit von 11:00 bis 13:00 Uhr wird Basteln für Kinder angeboten.

Von Odessa nach Paris

Klezmer umd Musette im Kloster Ebstorf

Søren Thies lädt ein zu einer Reise von Odessa nach Paris.

Søren Thies ist ein äußert vielseitiger Künstler, der nun ein Konzert im Kloster Ebstorf gibt. Am Sonnabend, 24. Mai,  2025 stellt er von 19:00 Uhr an im Refektorium der Klosters Ebstorf die fesselnde Erzählung »Von Odessa nach Paris« vor, die von einem Klezmer-Musiker handelt, der sein Schtetl (Städtlein) hinter sich lässt, um in der Ferne sein Glück zu suchen.  In dieser Geschichte verbindet sich die Melancholie Osteuropas mit der spielerischen Leichtigkeit Frankreichs.

Lieder in drei Sprachen, virtuose Instrumentalstücke und biographische Anekdoten schaffen ein facettenreiches Kunstwerk, das nicht nur musikalisch beeindruckt, sondern auch einen Einblick in völlig unbekannte Welten ermöglicht. In diesem musikalischen Abenteuer, bei dem Søren Thies mit Akkordeon und Stimme arbeitet, kann das Publikum lachen, weinen, schmunzeln oder einfach die Augen schließen und den Klängen lauschen, die etablierte Grenzen mühelos überwinden. 

Søren Thies, 1969 in Hamburg geboren, beschloss nach dem Studium der Völkerkunde, Musikwissenschaft und Geographie die Musik zum Hauptberuf zu machen. Insbesondere seine Begeisterung für die Kultur der osteuropäischen Juden und für die melancholischen Tiefen der französischen Musik bestimmen sein künstlerisches Schaffen. 

Wichtig ist ihm nicht nur, mitreißende und bewegende musikalische Erlebnisse zu schaffen, sondern auch durch Hintergrundinformationen und berührende Geschichten ein tieferes Verständnis der Lieder und Stücke zu ermöglichen. Seit über 30 Jahren ist Søren Thies als Musiker unterwegs. Unzählige Konzerte und mehrere CDs haben ihn deutschlandweit bekannt gemacht. 

Es ist das erste Konzert in diesem Jahr, das das Kloster Ebstorf anbietet. Der Beginn ist anders als gewohnt, um 19:00 Uhr. Karten sinmd zum preis von 15 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich, können aber auch unter Telefon 05822 2304 oder mit einer E-Mail an info@kloster-ebstorf.de bestellt werden. An der Abendkasse kostet der Eintritt 17 Euro.   

»Hoffnungslos optimistisch«

Nina Heinzel gewinnt den Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes

Nina Heinzel mit Plakaten aus der Serie »Ich arbeite an meiner Karriere«. Foto: Lüneburgischer Landschaftsverband

Der Kunstpreis 2024/25 des Lüneburgischen Landschaftsverbandes geht an die Künstlerin Nina Heinzel aus Lüneburg. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde am vergangenen Freitag feierlich im Kunstverein Springhornhof in Neuenkirchen verliehen. Die Gemeinschaftsausstellung der zehn Finalistinnen und Finalisten ist noch bis zum 22. Juni 2025 im Kunstverein Springhornhof zu sehen.

Nina Heinzel, geboren 1976 in Kiel, studierte Freie Kunst an der Muthesius-Hochschule in Kiel. Nach Stationen in Frankreich und der Schweiz lebt sie seit 2017 mit ihrer Familie in Lüneburg. Seit Anfang 2024 ist sie Vorsitzende des Bundes Bildender Künstlerinnen und Künstler Lüneburg. Für den Kunstpreis bewarb sie sich u.a. mit einer Serie gemalter Ausstellungsplakate mit dem Titel »Ich arbeite an meiner Karriere«.

Die Spannung war groß, als sich am Freitagnachmittag über 130 geladene Gäste in Schröers-Hof zusammenfanden, um zu erfahren, wer in diesem Jahr den erhält. Erst kurz zuvor hatte sich eine Kunstkommission in der Ausstellung, direkt vor den Originalen der nominierten Künstlerinnen und Künstler, über eine Siegerin oder einen Sieger beraten.

Jans Grote vom Vorstand des Lüneburgischen Landschaftsverbandes gratuliert Nina Heinzel zum Kunstpreis. Foto: Lüneburgischer Landschaftsverband

Insgesamt sei die Kommission in diesem Jahr vom hohen Niveau der gezeigten Werke begeistert gewesen, verriet Jens Grote, Vorstandsmitglied des Lüneburgischen Landschaftsverbandes und Landrat des Heidekreises, bei der Verkündung der diesjährigen Preisträgerin. Die Entscheidung sei schwergefallen, doch letztendlich überzeugte Heinzels Serie »Ich arbeite an meiner Karriere«. Dabei handelt es sich um gemalte Künstlerplakate und Ausstellungsankündigungen für fiktive Ausstellungen der Künstlerin, datiert in der Zukunft. Es seien Ausstellungen an Orten, an denen sie gerne ausstellen würde. »Hoffnungslos optimistisch«, wie Nina Heinzel selbst sagt. Die Kommission sieht in dieser Serie eine kluge, konzeptionelle und pointierte Auseinandersetzung mit den Funktionsweisen des Kunstbetriebs. Die fiktiven Ausstellungstitel erzählten subversiv und feinsinnig, nahezu poetisch Geschichten über die Lebensrealität als Künstlerin.

Zuvor betonte Landrat Jens Grote in seiner Begrüßung die Bedeutung von Kunst und Kultur und deren Förderung gerade in Zeiten allgegenwärtiger Krisen: »Der Kulturbereich schafft positive Gemeinschaftserlebnisse, welche Menschen zueinander bringen, und das ist insbesondere in Zeiten des Wandels, in Zeiten, in denen allerorten die Demokratie unter Druck gerät, von hoher Relevanz.«

Auch Bettina von Dziembowski, künstlerische Leiterin des Kunstvereins Springhornhof und Mitglied der fünfköpfigen Kunstkommission, unterstrich die Bedeutung des Preises für Künstlerinnen und Künstler im Wirkungsbereich des Lüneburgischen Landschaftsverbandes.

Der Preis, für den sich alle Kunstschaffenden bewerben können, die zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung seit mindestens zwei Jahren einen Wohnsitz im Gebiet des Landschaftsverbandes haben (Landkreise Celle, Gifhorn, Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Stadt Wolfsburg), setze ein Zeichen für künstlerische Qualität, unabhängig von Alter, Geschlecht oder dem Status der Karriere. Somit sei es für den Kunstverein Springhornhof eine Freude und Ehre, bereits zum zweiten Mal Gastgeber der Preisverleihung und der Gemeinschaftsausstellung zu sein.

Die sichtlich überraschte Gewinnerin Nina Heinzel hob in ihrer Dankesrede hervor, dass solche Preise eine große Wertschätzung für das eigene Schaffen und Kunst und Kultur im Allgemeinen bedeuten würden.

In der Gemeinschaftsausstellung sind neben den Werken von Nina Heinzel Arbeiten von Stephanie Baden aus Neuenkirchen, Marie Katharina Fischer aus Waddeweitz, Ute Flemming aus Bispingen, Fabian Fobbe aus Weitsche, Claudia Hoffmann aus Seevetal, Gitte Jabs aus Buchholz i.d.N., Katrin Magens aus Dannenberg, Hanínga Thiel, ebenfalls aus Dannenberg, und Volker Veit aus Tappenbeck zu sehen. Die Gewinnerin Nina Heinzel erhält neben dem Preisgeld die Möglichkeit zur Publikation eines Einzelkatalogs. Alternativ wird die Erstellung eines eigenen Internetauftritts bzw. dessen Relaunch gefördert. Darüber hinaus schließt das Förderkonzept ab mit einer Einzelausstellung der Siegerin im Verein Junge Kunst in Wolfsburg (29. August – 26. September 2025).

Schüler putzen Stolperschwelle

Veranstaltung am 8. Mai an der Gedenkstätte in Unterlüß

Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Dieses Datum ist ein Tag des Gedenkens an die unzähligen Opfer und mahnt zugleich, dass Demokratie und Frieden keine Selbstverständlichkeit sind. Die Vergangenheit hat tiefe Spuren hinterlassen, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen, lädt die Initiative Südheide.info zu einer Gedenkveranstaltung in Unterlüß, an der Ecke Müdener Straße / Hohenrieth ein. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 8. Mai, von 17:00 Uhr an statt. 

Ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung ist die Reinigung der dort verlegten Stolperschwelle des Künstlers Gunter Demnig, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Diese Aufgabe übernehmen Schülerinnen und Schüler des Christian-Gymnasiums Hermannsburg, das als »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« bewusst für Vielfalt und Toleranz einstehen möchte. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung berichten Hendrik Altmann, einer der Mitinitiatoren des Gedenkortes, sowie Isabell Leverenz, als Vertretung der Gedenkstätte Bergen-Belsen, über die historische Bedeutung des Ortes und die bestehende Verantwortung mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Initiative Südheide.info lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen für das Erinnern und unsere Verantwortung für die Demokratie zu setzen.

Informationen über die Gedenkstätte in Unterlüß sind unter folgendem Link zu finden: https://found-places.blogspot.com/2021/04/neue-gedenkstatte-in-unterlu.html

Mit Kochkunst und Charme

 Museumsgastronomie auf dem Weg in die Zukunft

Einmal kurz verschnaufen und auf der Bank vorm Haus am Landtagsplatz die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Dann geht es zurück in die Küche, die nächste Mahlzeit möchte vorbereitet werden. Ursula Kaschube ist die neue Pächterin der Gastronomie im Museumsdorf Hösseringen. Seit Saisonbeginn kümmert sie sich mit Kochkunst und Charme um hungrige und durstige Museumsbesucher. Ganz neu ist ihr das museale Umfeld nicht, denn bereits im vergangenen Jahr gehörte sie zur Küchen-Crew des Freilichtmuseums. Als die Gastronomie nun zur Pacht stand, griff sie zu. »Ich habe im vorigen Jahr sehr positive Erfahrungen gemacht«, so die gelernte Hauswirtschafterin und Ernährungsberaterin. »Das Museumsdorf hat eine wunderbare Ausstrahlung, ich fühle mich hier sehr wohl«, sagt sie. 

Ursula Kaschube ist die neue Pächterin der Gastronomie im Museumsdorf Hösseringen.
Foto: Museumsdorf Hösseringen

Vier Mitarbeitende stehen ihr zur Seite, auch sie haben bereits Erfahrungen in der Museumsgastronomie gesammelt. Angeboten wird gutbürgerliche Küche mit regionalem Bezug, so wie Buchweizenpfannkuchen oder Heidekartoffelsalat. Gekocht wird ohne Geschmacksverstärker, denn »die Gäste sollen schmecken, was sie essen«. Die Karte ist übersichtlich, aber das Angebot qualitativ hochwertig und hält für fast jedes Bedürfnis etwas bereit. Gekocht wird frisch.

Wer möchte, kann laktose- oder glutenfrei essen, auch vegetarisch und vegan wird angeboten. Wer Fleisch mag, darf sich auf Heidschnuckenragout freuen. Das Fleisch kommt hier aus der Region.

Neben der Bewirtung der Museumsbesucher bietet Ursula Kaschube ihre Dienste für kleine Familienfeiern an, diese sind auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museumsdorfes möglich. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Warme Küche gibt es bis 16 Uhr.

Das Osterei als Kunstwerk

Ausstellung im Kloster Ebstorf

Kunstvoll verziertes Osterei aus der Sammlung von Juliane Delgado. Foto: Kloster Ebstorf

Die erste Ausstellung dieses Jahres im Kloster Ebstorf stellt das Ei, das bekannteste Symbol der Osterzeit, in den Mittelpunkt. Juliane Delgado aus Bad Bevensen gibt einen Einblick in ihre außerordentliche Sammlung. Eröffnet wird die Ausstellung in ihrem Beisein am Sonnabend, 12. April, um 16:00 Uhr in der Propsteihalle des Klosters Ebstorf. Einführende Worte spricht Äbtissin Angela Geschonke, und Elisabeth Hohmeister weist in die Ausstellung ein. Musikalisch begleitet wird die Ausstellungseröffnung von dem Gitarristen Siegfried Clasen, der an der Musikschule in Uelzen tätig ist.
Seit Jahrtausenden wird das Ei in vielen Ländern der Erde und auch im Christentum als Zeichen des neuen Lebens festlich geschmückt. In der Sammlung werden Eier aus vielen Ländern der Erde in bunter Farbigkeit und mit zahlreichen Motiven gezeigt. Informationen zu Herkunft, Brauchtum und Techniken der Bearbeitung ergänzen die Darstellung der zarten Objekte und beschreiben das Kunstwerk Ei. Die Ausstellung „Kunstwerk Osterei“ ist bis zum 4. Mai  dienstags bis sonnabends von 10:00 bis 17:00 Uhr, sowie sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr in der Propsteihalle zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Als Statist auf Zeitreise in die Vergangenheit

Hans-Ludwig Greve aus Bad Bevensen wirkt beim Filmdreh mit


Darf bei den Dreharbeiten seine  eigene Lederhose tragen, da diese gut ins historische Ambiente passt: Komparse Hans-Ludwig Greve aus Bad Bevensen im Museumsdorf Hösseringen. Foto: Museumsdorf Hösseringen

»Ich bin hier der Einzige, der seine eigene Hose anziehen darf.« Hans-Ludwig Greve lacht und weist auf seine schon ein wenig in die Jahre gekommene Lederhose hin. Und wer es nicht weiß, hätte die braun-beige, schon hier und dort befleckte Jagdhose direkt als Requisit einsortiert. Abgesehen davon erkennt man den ehemaligen Lehrer der Georgsanstalt Ebstorf an diesem Tag jedoch nicht auf den ersten Blick. Geschminkt und in der Garderobe eines Bauern der Zeit um 1900 wartet er im Museumsdorf Hösseringen auf seinen Einsatz.

Hans-Ludwig Greve ist einer von etwa 700 Statisten, die beim Filmdreh im Freilichtmuseum dabei sind – und er hat Spaß daran. »Es ist eine schöne Erfahrung. Und als Pensionär habe ich ja Zeit für solche Sachen«, sagt er. Schon seit vielen Jahren Mitglied im Verein des Museumsdorfes, unterstützt er Hösseringen, wo immer es möglich ist. Nun einmal auf ungewöhnliche Weise: Im Rahmen der Dreharbeiten für die NDR-Fernsehserie »Schwarzes Gold« über den Ölrausch in der Südheide spielt er einen einfachen Bauern aus dem Dorf. Viel zu sagen gibt seine Rolle nicht her, eher »so ein bisschen Volksgemurmel«, lacht er. Die meiste Zeit bestünde aus Warten auf den nächsten Dreh. Zeitlich flexibel müsse man allerdings sein, denn je nach Anlass kann es auch schon mal sehr zeitig früh am Morgen losgehen. Oder die Komparsen werden für eine nächtliche Szene gebraucht. »Die Info kommt meist sehr kurzfristig, in der Regel am Nachmittag vor dem Dreh«, erzählt er.

Hans-Ludwig Greve vor seinem nächsten Einsatz als Komparse in der Maske. Foto: Museumsdorf Hösseringen

Und so kommt es, dass Hans-Ludwig Greve hinter dem Haus am Landtagsplatz steht und wartet und nebenbei mit den anderen Komparsen – manche kommen aus der Region, andere sind aus Hamburg, Thüringen oder von weiter her angereist – ins Gespräch kommt. »Einige hier sind richtig ‚alte Hasen‘ und als Komparsen in vielen Produktionen dabei, andere machen nur mal aus Spaß mit, so wie ich“, sagt er.