Nina Heinzel gewinnt den Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes
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Nina Heinzel mit Plakaten aus der Serie »Ich arbeite an meiner Karriere«. Foto: Lüneburgischer Landschaftsverband |
Der Kunstpreis 2024/25 des Lüneburgischen Landschaftsverbandes geht an die Künstlerin Nina Heinzel aus Lüneburg. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde am vergangenen Freitag feierlich im Kunstverein Springhornhof in Neuenkirchen verliehen. Die Gemeinschaftsausstellung der zehn Finalistinnen und Finalisten ist noch bis zum 22. Juni 2025 im Kunstverein Springhornhof zu sehen.
Nina Heinzel, geboren 1976 in Kiel, studierte Freie Kunst an der Muthesius-Hochschule in Kiel. Nach Stationen in Frankreich und der Schweiz lebt sie seit 2017 mit ihrer Familie in Lüneburg. Seit Anfang 2024 ist sie Vorsitzende des Bundes Bildender Künstlerinnen und Künstler Lüneburg. Für den Kunstpreis bewarb sie sich u.a. mit einer Serie gemalter Ausstellungsplakate mit dem Titel »Ich arbeite an meiner Karriere«.
Die Spannung war groß, als sich am Freitagnachmittag über 130 geladene Gäste in Schröers-Hof zusammenfanden, um zu erfahren, wer in diesem Jahr den erhält. Erst kurz zuvor hatte sich eine Kunstkommission in der Ausstellung, direkt vor den Originalen der nominierten Künstlerinnen und Künstler, über eine Siegerin oder einen Sieger beraten.
Jans Grote vom Vorstand des Lüneburgischen Landschaftsverbandes gratuliert Nina Heinzel zum Kunstpreis.
Foto: Lüneburgischer LandschaftsverbandInsgesamt sei die Kommission in diesem Jahr vom hohen Niveau der gezeigten Werke begeistert gewesen, verriet Jens Grote, Vorstandsmitglied des Lüneburgischen Landschaftsverbandes und Landrat des Heidekreises, bei der Verkündung der diesjährigen Preisträgerin. Die Entscheidung sei schwergefallen, doch letztendlich überzeugte Heinzels Serie »Ich arbeite an meiner Karriere«. Dabei handelt es sich um gemalte Künstlerplakate und Ausstellungsankündigungen für fiktive Ausstellungen der Künstlerin, datiert in der Zukunft. Es seien Ausstellungen an Orten, an denen sie gerne ausstellen würde. »Hoffnungslos optimistisch«, wie Nina Heinzel selbst sagt. Die Kommission sieht in dieser Serie eine kluge, konzeptionelle und pointierte Auseinandersetzung mit den Funktionsweisen des Kunstbetriebs. Die fiktiven Ausstellungstitel erzählten subversiv und feinsinnig, nahezu poetisch Geschichten über die Lebensrealität als Künstlerin.
Zuvor betonte Landrat Jens Grote in seiner Begrüßung die Bedeutung von Kunst und Kultur und deren Förderung gerade in Zeiten allgegenwärtiger Krisen: »Der Kulturbereich schafft positive Gemeinschaftserlebnisse, welche Menschen zueinander bringen, und das ist insbesondere in Zeiten des Wandels, in Zeiten, in denen allerorten die Demokratie unter Druck gerät, von hoher Relevanz.«
Auch Bettina von Dziembowski, künstlerische Leiterin des Kunstvereins Springhornhof und Mitglied der fünfköpfigen Kunstkommission, unterstrich die Bedeutung des Preises für Künstlerinnen und Künstler im Wirkungsbereich des Lüneburgischen Landschaftsverbandes.
Der Preis, für den sich alle Kunstschaffenden bewerben können, die zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung seit mindestens zwei Jahren einen Wohnsitz im Gebiet des Landschaftsverbandes haben (Landkreise Celle, Gifhorn, Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Stadt Wolfsburg), setze ein Zeichen für künstlerische Qualität, unabhängig von Alter, Geschlecht oder dem Status der Karriere. Somit sei es für den Kunstverein Springhornhof eine Freude und Ehre, bereits zum zweiten Mal Gastgeber der Preisverleihung und der Gemeinschaftsausstellung zu sein.
Die sichtlich überraschte Gewinnerin Nina Heinzel hob in ihrer Dankesrede hervor, dass solche Preise eine große Wertschätzung für das eigene Schaffen und Kunst und Kultur im Allgemeinen bedeuten würden.
In der Gemeinschaftsausstellung sind neben den Werken von Nina Heinzel Arbeiten von Stephanie Baden aus Neuenkirchen, Marie Katharina Fischer aus Waddeweitz, Ute Flemming aus Bispingen, Fabian Fobbe aus Weitsche, Claudia Hoffmann aus Seevetal, Gitte Jabs aus Buchholz i.d.N., Katrin Magens aus Dannenberg, Hanínga Thiel, ebenfalls aus Dannenberg, und Volker Veit aus Tappenbeck zu sehen. Die Gewinnerin Nina Heinzel erhält neben dem Preisgeld die Möglichkeit zur Publikation eines Einzelkatalogs. Alternativ wird die Erstellung eines eigenen Internetauftritts bzw. dessen Relaunch gefördert. Darüber hinaus schließt das Förderkonzept ab mit einer Einzelausstellung der Siegerin im Verein Junge Kunst in Wolfsburg (29. August – 26. September 2025).