Warum er, der große Schriftsteller, fast wie ein Einsiedler zurückgezogen am Rand der Lüneburger Heide lebe, wollte einmal ein NDR-Reporter von Arno Schmidt (1914–1979) wissen, als er diesen 1964 in seinem schlichten Holzhaus in Bargfeld besuchte. Weil er Tiefdruckgebiete am besten vertrage, lautete eine der Erklärungen, die Schmidt parat hatte. Dann wurde er konkreter: »… die großen Spaziergänge im Sommer und dieses Gemisch aus Heide und Moor, was ich hier finde, ist genau die Kulisse, die ich für meine nächsten Bücher brauchte.«
Über die Vorzüge seines abgeschiedenen Lebens in Bargfeld schrieb Schmidt einmal: »Mond, Nebel & Regen erste Qualität.« Und genau dieses Zitat hat Karl Thun als Titel für eine Führung im Bomann-Museum Celle gewählt. Untertitel: »Die Entdeckung der Lüneburger Heide mit Hermann Löns und Arno Schmidt«.
Im Gegensatz zu Schmidt vermochte Löns den mitunter über der Heide hängenden Tiefdruckgebieten nichts abzugewinnen. »… nur ödet mich das miese Wetter«, klagte er einmal nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in einer Jagdhütte in der Heide in einem Brief an einem Freund. Dieses Zitat ist übrigens Titel eines im Calluna-Verlag erschienen Buches »auf den Spuren von Löns in der Südheide bei Gifhorn«. Das Buch kann hier bestellt werden.