»Freiraum« bietet Platz für Kunst und Kultur

Pop-up-Galerie in Celle - Lesung im Februar


Das aktuell genutzte Ladenlokal in der Schuhstraße 3


ERWIN PREHN / Text und Fotos

Malen Sie Bilder oder zeichnen Sie? Photographieren Sie, oder schaffen Sie Plastiken aus verschiedenen Materialien? Schreiben Sie Romane oder Gedichte oder produzieren Sie Poetry-Slam-Texte? Machen Sie Musik, spielen Sie Theater, singen Sie im Chor? Fast jede und jeder, die oder der kreativ tätig ist, möchte ihre bzw. seine Werke einem größeren Publikum vorstellen. Wo hat man aber die Möglichkeit, auch außerhalb von Familienfeierlichkeiten seine Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren? »Freiraum«, heißt das »Zauberwort«.

»Freiraum« ist ein öffentlicher Kulturraum, in dem jede und jeder die Möglichkeit hat, ihre und seine
Werke einem Publikum zu präsentieren. Er befindet sich derzeit am Rande der Celler Altstadt, in der Schuhstraße 3. Der aktuelle »Freiraum« ist ein leerstehendes Ladenlokal eines ehemaligen Fotografen. Es ist ein großer langer Raum, der für 99 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen ist. Dort gibt es genug Wandflächen, die nur darauf warten, mit Kunstwerken verschönert zu werden. Auch für Lesungen,
Ausstellungen, Workshops, Performances und vieles mehr steht der »Freiraum« zur Verfügung. Künstlerinnen und Künstler, Kulturvereine, Gruppen Bildungseinrichtungen und alle, die Kulturangebote schaffen, möchten finden hier eine Möglichkeit, sich mit ihrer Arbeit vorzustellen.
Der schlichte Raum verströmt einen gebrauchten Charme ohne weiteren Schnickschnack. So stehen jeweils die ausgestellten Objekte im Mittelpunkt. Die Lokalität kann bei Bedarf schnell umgeräumt und auf unterschiedliche Art und Weise genutzt werden. Sonst gibt es nur eine kleine Küchenecke und
Sanitäranlagen, Auch Tische und Stühle für Workshops stehen zur Verfügung.
Freiraum ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Celle und der Celler Kunst- und Kulturszene, verwaltet vom Team Street und Art, vom Verein Kultur allerorts.
Die Idee dahinter: Vorübergehend leerstehende Räume im Zentrum der Stadt werden kostenfrei für Kultur zur Verfügung gestellt. »Mittendrin, gut erreichbar, vielfältig und flexibel nutzbar«, sind die Stichworte für dieses Anliegen.

Besucherinnen und Besucher einer Ausstellungseröffnung im »Freiraum«.

Neben der Möglichkeit für Kunst- und Kulturschaffende, ihre Werke zu produzieren und zu präsentieren, soll die Immobilie für potenzielle Mieter erlebbar gemacht werden und zur und interessant gemacht werden. Das soll zur Beseitigung von Leerständen führen und zur Belebung der Innenstadt beitragen. Findet sich ein neuer Nutzer, wird der Freiraum in eine andere leerstehende Immobilie ziehen.
Laufende Ausstellungen, Aktivitäten und Öffnungszeiten sind unter www.freiraumcelle.de zu finden.
Der Besuch ist kostenfrei, aber kleine Spenden für Material und Aufwand der Künstlerinnen und Künstler sind willkommen.

Maritim. Poetisch. Kurios.

Drei Autoren, eine Lesung am Mittwoch, 19. Februar, im »Freiraum«: Lutz Tantow liest aus seinem Buch »In 80 Texten übers Meer«, Jürgen Osterlohs trägt Gedichte aus seinem Band »Das Fenster rechts« vor, und Michael Wiegand blättert in seinem Tagebuch mit dem kuriosen Titel »Der Seehecht
und die Kaffeebrille«. Die Lesung (mit Büchertisch) beginnt um 18 Uhr und findet im Rahmen der
Ausstellung »After Water« von Stefanie Waldhoff statt. Der Eintritt ist kostenfrei.