Neues Projekt zum Hochwasserschutz
Der Waldboden kann jede Menge Wasser speichern und so verhindern, dass Bäche und Gräben über die Ufer treten. Foto: Inka Lykka Korth |
Viele Wege führen ... durch die niedersächsischen Wälder. Jetzt will das Land in dem Projekt »Wald als Schwamm« einen Wegebaustandard weiterentwickeln und in der Praxis erproben, um den Wasserrückhalt in den Wäldern als Hochwasserschutz bei Starkregen angesichts der Klimakrise zu verbessern, die Grundwasserneubildung zu stärken und den Natur- und Artenschutz zu fördern. Das Projekt der Niedersächsischen Landesforsten wird mit rund 260.000 Euro von dem Forstministerium gefördert. Langfristig soll ein Wegebaustandard für die niedersächsischen Wälder erarbeitet werden, über alle Eigentumsarten hinweg.
Forstministerin Miriam Staudte: »Projekte wie Wald als Schwamm tragen dazu bei, mit den Auswirkungen der Klimakrise wie Starkregen bestmöglich umzugehen. Durch einen durchdachten Wegebau kann viel dafür getan werden, das Wasser in den Wäldern zu halten – das ist gut für den Hochwasserschutz, die Grundwasserneubildung ebenso wie für den Lebensraum von Tieren und Pflanzen.«
Das Projekt wird zur Erprobung auf dem Gebiet der Revierförstereien Lehrbach und Buntenbock im Westharz auf einer Fläche von 288 Hektar umgesetzt. Im Juni und Juli 2025 sollen dort verschiedene Maßnahmen verwirklicht werden, um Wasser in den Wäldern zu halten. Die wegebaulichen Maßnahmen umfassen beispielsweise Überlauffurten von Wegen über Bäche, so dass mehr Wasser im Boden versickern kann oder bei Starkregenereignissen zumindest der Abfluss gebremst wird. Auch Kleindurchlässe sollen entstehen, um abfließendes Wasser stärker in die Fläche abzuleiten, wodurch die Grundwasserneubildung verbessert werden soll. Nicht zuletzt sollen Wegeseitentümpel angelegt werden, so dass Wasser dort versickern kann und temporär ein Lebensraum für Amphibien und Insekten geschaffen wird.