Plattdeutscher Lesewettbewerb
Nun »geiht dat wedder los« und es heißt wieder »Schölers leest op Platt«. Mit mehreren tausend Teilnehmenden ist der plattdeutsch-saterfriesische Lesewettbewerb in Niedersachsen die größte Veranstaltung für Regional- und Minderheitensprachen in Mitteleuropa. Er wird als Gemeinschaftsprojekt der Landschaften und Landschaftsverbände in Niedersachsen, der niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) ausgerichtet.
Der Wettbewerb findet auf Schul-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene statt. Mit kurzen Texten können Schülerinnen und Schüler aller Schulformen von Klasse 3 bis 13 teilnehmen. Ziel ist, Plattdeutsch – bzw. Saterfriesisch – über den Text auf die Zunge zu bekommen. Die Kreisentscheide werden von den regionalen Sparkassen in Zusammenarbeit mit den Schulen und dem RLSB ausgerichtet. Den Bezirksentscheid für den Bezirk Lüneburg – dieser umfasst die Landkreise Harburg, Heidekreis, Uelzen, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Celle, Gifhorn und die kreisfreie Stadt Wolfsburg – richtet der Lüneburgische Landschaftsverband aus. Dieser findet am 21. Mai 2025 am Gymnasium in Walsrode (Heidekreis) statt. Die Termine und weitere Informationen sind auf der Homepage www.lueneburgischer-landschaftsverband.de zu finden.
Lesetexte und weiteres Material stehen auf der Homepage www.schoolmester.de zur Verfügung. Dabei handelt es sich nur um Vorschläge – selbst ausgesuchte oder sogar selbst geschriebene Texte sind willkommen. Dabei ist von heiter bis ernsthaft und dramatisch alles erwünscht. Alle Schulen, Kultur- und Heimatvereine im Verbandsgebiet des Lüneburgischen Landschaftsverbandes sind eingeladen, sich zu beteiligen, Kinder und Jugendliche auf den Wettbewerb vorzubereiten und Vorentscheide auszurichten. Dass manche Familien den Lesewettbewerb zum Anlass nehmen, auf Plattdeutsch als Alltagssprache umzusteigen, freut Wiebke Erdtmann, Beraterin für die Region und die Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch in den Landkreisen Lüneburg, Heidekreis und Harburg: »Mitünner fangt de Grootöllern bis düsse Gelegenheit an, mit ehr Grootkinner Platt oder Satersch to snacken.« Damit werde etwas für das Kulturgut Regionalsprache getan – und ganz nebenbei ist Mehrsprachigkeit intelligenzfördernd, wie Studien seit den 1970er Jahren belegen. Aber auch wer keine Kinder oder Enkel hat, kann sich einbringen: »All Plattsnackers sünd willkamen, de Kinner un jungen Lüüd in Gang to helpen.«
Anne Denecke, Geschäftsführerin des Lüneburgischen Landschaftsverbandes, möchte alle Schülerinnen und Schüler ermutigen, sich am Lesewettbewerb zu beteiligen und hofft auf eine große Beteiligung: »Seit gut zwei Jahrzehnten engagiert sich der Lüneburgische Landschaftsverband für den Erhalt und die Pflege unserer Regionalsprache Niederdeutsch. Einer Sprache, die den Alltag und die Kultur in Norddeutschland über Jahrhunderte geprägt hat, heute aber allenfalls Zweitsprache ist. Daher liegt uns die Förderung des Niederdeutschen gerade an den Schulen besonders am Herzen.«
Nachdem die Siegerinnen und Sieger der Schul- und Kreisentscheide und des Bezirksentscheids feststehen, folgt am 11. Juni 2025 als Abschluss der Landesentscheid in Hannover, ausgerichtet von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.