Lichterkette für Demokratie


Am 13. Februar im Örtzepark Hermannsburg


Die Initiative Südheide.info, die sich im Landkreis Celle für Demokratie und Vielfalt sowie gegen Rechtsextremismus einsetzt, ruft dazu auf, mit einer Lichterkette ein Zeichen für den Zusammenhalt und die demokratischen Werte zu setzen. Die Aktion findet am Donnerstag, 13. Februar, von 18 Uhr an im Örtzepark in Hermannsburg statt. Treffpunkt ist der Spielplatz. Die Teilnehmenden sollten Teelichter oder Wunderkerzen mitbringen.


Fichten müssen weichen

Biotopentwicklung im Naturschutzgebiet »Tal der kleinen Örtze«



Kein schöner Anblick: abgestorbene Fichten auf der Fläche im Stadtgebiet von Munster, die nun entfernt werden. Foto: Böttger/NLF


Im Naturschutzgebiet (NSG) »Tal der kleinen Örtze« und dem Flora-Fauna Habitat-Gebiet (FFH) »Örtze mit Nebenbächen« nahe Munster starten die Niedersächsischen Landesforsten auf Flächen der Stadt Munster, unter der Betreuung der Revierförsterei Lintzel, in den kommenden Wochen gezielte Holzerntemaßnahmen. Ziel dieser Arbeiten ist es, die im Managementplan abgestimmten Maßnahmen zur Biotopentwicklung umzusetzen.

Entnahme gebietsfremder Baumarten


Auf der rund einen Hektar großen Fläche entlang der Örtze sollen vor allem gebietsfremde Baumarten entnommen werden. Dies betrifft insbesondere die Fichte, die den Hauptanteil der Holzerntemaßnahmenausmacht. Daneben werden auch japanische Lärchen entnommen. Laubbäume wie Eichen, Roterlen, Eschen, Pappeln und Weiden bleiben auf der Fläche. »Die Laubbäume bilden die Grundlage für einen stabilen Folgebestand, der besser an die lokalen Bedingungen angepasst ist«, erklärt Welf Einhorn, Revierförster der Försterei Lintzel.


Das Naturschutzgebiet »Tal der kleinen Örtze« wird durch die Heidebäche Örtze und Kleine Örtze mit ihren typischen Lebensräumen wie Mooren, Bruchwäldern und Röhrichten geprägt. Ziel ist die Wiederherstellung naturnaher Verhältnisse und die Förderung einer natürlichen Entwicklung der Niederungsbereiche.



Die Fläche im Naturschutzgebiet, auf der Karte rot umrandet. Karte: Böttger/NLF



Einsatz moderner Technik


Ein besonderes Augenmerk wird bei den Arbeiten auf den Einsatz moderner Technik gelegt. Zum Schutz des Waldbodens und zur Minimierung von Flächenschäden kommt eine Spezialmaschine zum Einsatz, die in der Lage ist, das Holz aus Entfernungen von über 50 Metern zu rücken. Dadurch wird vermieden, dass schwere Maschinen großflächig durch den Wald fahren müssen.
Am 23. Januar 2025 fand ein Vor-Ort-Termin statt, bei dem sich Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Munster, der Unteren Naturschutzbehörde Heidekreis und der Niedersächsischen Landesforsten über die Maßnahmen und das geplante Vorgehen beraten haben. Bei diesem Treffen wurde die Vorgehensweise detailliert abgestimmt und die Ziele der Arbeiten erläutert. »Es ist uns wichtig, im engen Austausch mit allen Beteiligten zu stehen und die Maßnahmen transparent zu gestalten«, so Einhorn.


Abschluss der Arbeiten bis Ende Februar


Im FFH Gebiet gelten gesonderte Schutzzeiten. Anders als bei der gesetzlichen Brut- und Setzzeit beginnt diese schon am 01. März. Daher werden die Arbeiten planmäßig bis Ende Februar abgeschlossen sein. Die Stadt Munster bitten während dieser Zeit um Verständnis für vorübergehende Einschränkungen bei den gewohnten Waldbesuchen. »Trotz aller Umsicht und Vorsicht lassen sich Schäden an einzelnen Wegen nicht vollständig vermeiden. Bei geeigneter Witterung und nach der Holzabfuhr wird die Stadt Munster diese jedoch zeitnah wieder instand setzen«, erklärt Einhorn weiter.
»Nach Abschluss der Arbeiten wird der Wald für unsere Besucherinnen und Besucher vorübergehend unordentlich wirken. Wir bitten um Verständnis, da diese vermeintliche Unordnung einen wichtigen Beitrag für die Ökologie leistet«, wirbt Einhorn abschließend um Geduld. Die geplanten Maßnahmen stellen einen wichtigen Schritt zur naturnahen Waldpflege dar. Sie tragen dazu bei, das empfindliche Ökosystem des Naturschutzgebiets zu schützen und zugleich die Resilienz des Waldes gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu stärken.


Hintergrund:


Ein Naturschutzgebiet (NSG) ist ein geografisch klar abgegrenztes Gebiet, das besonders schützenswerte Tier- und Pflanzenarten, Landschaften oder Lebensräume beherbergt. Ziel ist es, diese Gebiete möglichst unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen zu erhalten. Schutzzweck, Einschränkungen und Verbote sind in der jeweiligen Schutzgebietsverordnung geregelt.
Ein Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet ist Teil des europäischen Schutzsystems Natura 2000, das darauf abzielt, seltene und bedrohte Arten sowie wertvolle Lebensräume in Europa zu schützen. Diese Gebiete werden basierend auf der europäischen FFH-Richtlinie ausgewiesen. Das »Flora« steht für Pflanzen, das »Fauna« für Tiere, und das »Habitat« bezeichnet die Lebensräume, die geschützt werden sollen.
Ein Managementplan dient als Leitfaden für den Erhalt und die Entwicklung eines Schutzgebiets. Er legt Maßnahmen fest, um die Lebensräume und Arten im Gebiet langfristig zu schützen und zu verbessern.


Wenn man im Wald einen Boomhacker trifft ...

  Neue Broschüre verrät, wie Waldtiere auf Plattdeutsch heißen


Die Broschüre  „Waldtiere op Platt - aus norddeutschen Wäldern“ ist ab sofort erhältlich. Foto: Böttger/NLF

Aus einem Eichhörnchen wird ein „Katteker“, aus einer Libelle eine „Waterjumfer“ und aus einem Specht ein „Boomhacker“. Auf Plattdeutsch klingen die Namen der Waldbewohner ganz anders. Und deshalb veröffentlicht das Bremer Länderzentrum für Niederdeutsch (LzN) in Kooperation mit dem Waldpädagogikzentrum (WPZ) Ostheide der Niedersächsischen Landesforsten jetzt das Hosentaschen-Bilderbuch „Waldtiere op Platt - aus norddeutschen Wäldern“. Darin finden sich die hochdeutschen und plattdeutschen Namen von rund 100 Tieren zusammen mit vielen anschaulichen Abbildungen, die die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zeigen.

Mit ihrer neuen Broschüre verfolgen das LzN und das WPZ Ostheide zwei Ziele: Neben der Artenkenntnis soll auch der plattdeutsche Wortschatz der Leserinnen und Leser erhöht sowie allgemein die Regionalsprache Plattdeutsch sichtbar gemacht werden. „Viele Menschen nutzen den Wald als Erholungsgebiet, als Kraft- und Inspirationsquelle. Aber er ist auch ein Lernort. Zu ihm passt das Plattdeutsche als Sprache der Region. Sie hält mit ihren Begriffen für die Tierwelt einen großen, oftmals noch verborgenen Schatz bereit, der mit diesem Heft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll“, so Thorsten Börnsen, der Leiter des LzN.

Die kleine Broschüre eignet sich ideal, um sie auf den nächsten Waldspaziergang mitzunehmen. Mit ihr in der Tasche können beispielsweise Eltern und Kinder gemeinsam die Tiere des Waldes op Platt entdecken. Doch auch für den Gebrauch in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ist das Hosentaschen-Bilderbuch konzipiert.

Die Schreibweise der plattdeutschen Tiernamen in der Broschüre richtet sich nach der für den nordniedersächsischen Raum üblichen Schreibweise des Wörterbuchs „Der neue Sass“.

„Plattdüütsch höört na Noorddüütschland. Weer schöön, wenn düt lüttje Book junge Lüüd dorto bringt de Spraak to lehren un to snacken", so sieht es der pensionierte Förster und zertifizierte Waldpädagoge Sönke Meyer, der gemeinsam mit dem Waldpädagogen Martin Jonas waldpädagogische Programme op Platt in der Ostheide anbietet. Anfragen dazu können unter wpz.ostheide@nlf.niedersachsen.de gestellt werden.

Erhältlich sind die Hefte beim Waldpädagogikzentrum Ostheide, Schweriner Straße 1, 29633 Munster-Oerrel, Telefon 0 5192  8869-58, E-Mail: wpz.ostheide@nlf.niedersachsen.de und über das Länderzentrum für Niederdeutsch, Contrescarpe 32, 28203 Bremen, Telefon 0421 52 40 88 69, E-Mail info@lzn-bremen.de


Mehr Taschengeld und wertvolle Einblicke

Bewerbungsstart zum Freiwilligen Ökologischen Jahr: 325 Plätze für junge Menschen mit Begeisterung für den Umwelt- und Klimaschutz

 „Das Freiwillige Ökologische Jahr ist eine großartige Chance für junge Menschen, sich aktiv für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen, praktische Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig persönlich zu wachsen. Mit diesem Engagement leisten sie einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft und die Zukunft unseres Planeten“, sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zum Start der Bewerbungsphase. „Die Bewerbungsphase für das neue Jahr startet jetzt. Ein wichtiger Schritt in ein selbständiges Leben, sich für Umwelt und Klimaschutz einsetzen, im Team arbeiten, auch einmal Herausforderungen meistern und dabei unterstützt werden, Freundschaften schließen – über sich hinauswachsen. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden des aktuellen Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) zeigen: Es ist ein für viele junge Menschen bedeutsames Jahr, in dem wertvolle Erfahrungen gesammelt und berufliche Perspektiven konkretisiert werden.“

Ab sofort können sich Interessierte für das FÖJ 2025/26 bewerben: Insgesamt stehen 325 Plätze in 235 Einsatzstellen in ganz Niedersachsen zur Verfügung. Diese reichen von Nationalparkhäusern, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Schulen, Umweltverbänden und -behörden bis hin zu Zoos – sogar Sportvereine sind Teil des Programms. Acht neue Einsatzstellen bereichern das Angebot in diesem Jahr, darunter das Wildkatzen-Erlebniszentrum in Bad Harzburg, das Freilichtmuseum am Kiekeberg und die Gemeinde Stuhr, wo FÖJ-Teilnehmende die Arbeit der Klimaschutzmanagerin unterstützen. Das FÖJ ist ein inklusives Angebot und richtet sich ausdrücklich auch an junge Menschen mit Handicap. Das Pilotprojekt „FÖJ für ALLE!“ wurde nach den ersten beiden erfolgreichen Jahrgängen dauerhaft etabliert.

Neben wertvollen Einblicken in die Arbeitswelt von Naturschutz und Umweltbildung profitieren die Teilnehmenden von zahlreichen Vorteilen: Niedersachsen hat das Taschengeld für FÖJ-Teilnehmende dauerhaft um 50 Euro auf 350 Euro monatlich angehoben. „Das freut mich besonders und war eine lange Forderung der jungen Menschen in der FÖJ-Vertretung“, so Umweltminister Christian Meyer. Zudem sind die Teilnehmenden sozialversichert, und das Kindergeld wird weiterhin gezahlt. Das FÖJ kann außerdem als Wartesemester, als Vorpraktikum für ein Studium oder als praktischer Teil der Fachhochschulreife angerechnet werden.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Einsatzstellen sind auf der Website der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA), dem Träger des FÖJ in Niedersachsen, unter www.nna.niedersachsen.de zu finden. Beste Chancen haben Bewerbungen, die bis Ende Februar eingehen. Ab März sichten die Einsatzstellen die Unterlagen, und die Plätze werden nach und nach vergeben. Solange es freie Plätze gibt, bleibt das Bewerbungsverfahren jedoch geöffnet.


Sterne ohne Himmel – Kinder im Holocaust

Vortrag und Ausstellung im Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg


Am Sonntag, 26. Januar, dem Vortag des Internationalen Holocaust-Gedenktages, lädt der Arbeitskreis Christen und Juden Hermannsburg zu einem Vortrag von Dr. Thomas Rahe aus Celle ein. Im Anschluss besteht Gelegenheit zum Gespräch. Der Historiker und ehemalige stellvertretende Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen spricht über Schicksale und Erlebnisse von Kindern im Holocaust.

In seinem Vortrag bezieht sich Dr. Rahe zugleich auf die Plakat-Ausstellung »Sterne ohne Himmel – Kinder im Holocaust«. Die Ausstellung kann auch an den Sonntagen, 2. Februar und 9. Februar, zwischen 14 und 18 Uhr im Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg, Lutterweg 16, besichtigt werden.

Plakat der Ausstellung »Sterne ohne Himmel – Kinder im Holocaust«

Die Ausstellung »Sterne ohne Himmel« der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem präsentiert das besondere Schicksal der Kinder während des Holocaust. Die Zeichnungen, Gedichte, Briefe und Spielsachen, die in der Ausstellung gezeigt werden, belegen die einzigartige Fähigkeit der Kinder, an der Macht des Lebens festzuhalten. Gleichzeitig erinnern sie an den beispiellosen Völkermord, der von NS-Deutschland und seinen Mittätern mit dem Ziel begangen wurde, das jüdische Volk, seine Kultur und Traditionen vollständig und systematisch zu vernichten.

Der Vortrag findet am 26. Januar, von 17 Uhr an im Großen Saal des Evangelischen Bildungszentrums Hermannsburg statt.  Der Arbeitskreis Christen und Juden Hermannsburg als Veranstalter wird unterstützt durch den SPD-Ortsverein Südheide, den Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie, das Evangelische Bildungszentrum Hermannsburg sowie den Kirchenkreisen Soltau und Celle.

Urlaub 2025 – diesmal mit dem Fahrrad unterwegs

Die Südheide ist ein ideales Revier für Radwandernde. Warum also in die Ferne schweifen ...? Vielleicht, weil man zwischendurch Abwechslung braucht und etwas Neues sehen und bislang unbekannte Landschaften »erfahren« möchte. Da die Wintermonate die beste Zeit sind, um Urlaubspläne zu schmieden, kommt die Neuauflage des ADFC-Radreisemagazins zur rechten Zeit. 

Auf dem Werratal-Radweg in Eschwege. Foto: Thorsten Eschstruth

ADFC legt aktualisierte Ausgabe seine Radreisemagazins vor

Drei neue ADFC-Qualitätsradrouten werden am 20. Januar auf der Tourismusmesse CMT ausgezeichnet. Die 15. Auflage des Magazins »Deutschland per Rad entdecken« bietet Tipps und Inspiration für den Radurlaub.

Deutschland hat Radreisenden viel zu bieten: 320 Radfernwege führen auf rund 97.000 Kilometern durch Natur, entlang von Flüssen, Seen und Bergen und vorbei an kulturellen Höhepunkten. Die besten zeichnet der ADFC jedes Jahr als ADFC-Qualitätsradroute aus. Am 20. Januar bekommen auf der Tourismusmesse CMT in Stuttgart neun Routen ihre Urkunde, darunter auch drei Neuzugänge. Der ADFC stellt die neuen Routen vor. Mehr Inspiration für die nächste Reise bietet die 15. Auflage des Magazins »Deutschland per Rad entdecken«.

ADFC-Tourismusvorstand Christian Tänzler sagt: »Aus eigener Erfahrung weiß ich: Urlaub in Deutschland ist besonders schön, wenn man die Umgebung vom Sattel aus im wahrsten Sinne des Wortes erfährt. Man lernt Land und Leute kennen, statt nur vorbeizufahren. Radfahren ist gut für die Laune, die Gesundheit und die Umwelt. Wer im Urlaub auf gute Infrastruktur setzt, wählt eine ADFC-Qualitätsradroute oder ADFC-RadReiseRegion. Unsere Siegel garantieren hohe Qualitätsstandards. Das überprüfen wir regelmäßig, und jedes Jahr zeichnen wir neue Routen und Regionen aus. Über die Neuzugänge freue ich mich immer ganz besonders, denn so gibt es wieder neue Wege, die erfahren und erlebt werden wollen.«

Drei neue ADFC-Qualitätsradrouten 

49 Radfernwege tragen aktuell das Siegel ADFC-Qualitätsradroute, davon verlaufen 47 durch Deutschland und zwei durch Österreich. Am 20. Januar 2025 zeichnet der Fahrradclub auf der CMT in Stuttgart neun ADFC-Qualitätsradrouten und eine ADFC-RadReiseRegion aus. Darunter sind neben der RadReiseRegion Naturschatzkammern im Württembergischen Allgäu und den erneut ausgezeichneten Routen Albtäler-Radweg, Radweg Liebliches Taubertal – der Klassiker, Schwarzwald Panorama-Radweg, Naturpark-Radweg Schwarzwald Mitte/Nord, Kocher-Jagst-Radweg und Ilmtal-Radweg auch drei Routen, die in diesem Jahr das erste Mal mit dabei sind.    

Saaleradweg 

Auf vielen verkehrsarmen Streckenabschnitten folgt der Saaleradweg rund 400 Kilometer dem Verlauf der Saale von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe. Auf neun Etappen geht es vom bayerischen Fichtelgebirge nach Thüringen, vorbei an Europas größtem zusammenhängenden Stauseegebiet, durch idyllische Naturparks und artenreiche Auwälder und durch die Weinregion Saale-Unstrut. Von Saalfeld bis zur Saalemündung in die Elbe bei Barby ist der Weg gut für Familien geeignet. Entlang der Route gibt es viele Übernachtungsangebote, darunter auch zahlreiche fahrradfreundliche Bett+Bike-Unterkünfte, und eine gute öffentliche Verkehrsanbindung.

Thüringer Städtekette 

Von Eisenach nach Altenburg führt die Radroute auf 230 Kilometern durch reizvolle Landschaft und verbindet sieben der schönsten Thüringer Städte miteinander. Kulturinteressierte und Tourenradlerinnen und -radler kommen hier besonders auf ihre Kosten. Ein Großteil der Strecke verläuft auf asphaltierten Radwegen, es gibt entlang der Strecke zahlreiche Bett+Bike-Unterkünfte und eine gute Anbindung an die Bahn. 

Unterwegs auf der »Thüringer Städtekette«. Foto:  TV TWGL

Werratal-Radweg


Der Werratal-Radweg folgt dem Verlauf der Werra über rund 300 Kilometer von ihrer Quelle im Thüringer Wald bis zum Zusammenfluss mit der Fulda und der Mündung in die Weser. Entlang der Strecke liegen das Biosphärenreservat Rhön, der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land, die Kali-Bergbau-Gebiete der Region und das UNESCO-Welterbe Wartburg in Eisenach. Wer weiterradeln will, kann die Reise auf den ADFC-Qualitätsradrouten Fulda- oder Weser-Radweg fortsetzen. Das Übernachtungs- und Gastronomieangebot entlang der Strecke ist gut, ebenso die Anbindung an die Bahn.

Deutschland per Rad entdecken – mehr Tipps und Inspirationen für Radreisen

Die 15. Ausgabe des Radurlaubsplaners „Deutschland per Rad entdecken“ hält weitere Tipps für den Urlaub auf zwei Rädern bereit. 30 Radfernwege, fünf Radregionen und drei Bundesländer werden vorgestellt, sortiert nach Themen (Küste, Seen, Flüsse, Mittelgebirge, Voralpenraum, Kultur). Außerdem gibt es ADFC-Tipps zu Tagestouren per Gravelbike, Mountainbike oder durch die Stadt. Hilfreiche Hinweise rund um die Radreiseplanung, zur Tourenplanung mit Kindern und zum Thema Radfahren und Naturschutz runden das Magazin ab. Alle vorgestellten Radreiseziele sind auch online zu finden, inklusive komoot-Karte und Navigation via App. Das E-Paper ist ab sofort auf www.deutschland-per-rad.de zu finden. 

Was zeichnet ADFC-Qualitätsradrouten aus?

Mit dem Gütesiegel „ADFC-Qualitätsradroute“ zeichnet der ADFC ausgewählte Radfernwege mit maximal fünf Sternen aus. Aktuell gibt es 47 ADFC-Qualitätsradrouten in Deutschland und zwei in Österreich. Berücksichtigt werden dabei die Radinfrastruktur, etwa Wegebreite, Oberfläche und Verkehrsbelastung, aber auch die touristische Infrastruktur entlang der Strecke, die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Vermarktung.

Bett+Bike

Die besten Unterkünfte entlang der Strecken erkennen Radreisende am Bett+Bike-Label. Rund 4300 Betriebe bieten in Deutschland ein perfekt auf Radreisende zugeschnittenes Angebot. Dazu gehören neben bequemen Betten und reichhaltigem Frühstück auch sichere Abstellmöglichkeiten fürs Fahrrad, Reparaturmöglichkeiten und Werkstattanbindung oder Trockenräume für nasse Kleidung. Mehr Infos auf www.bettundbike.de.

Vor der Reise: Checklisten und Profi-Tipps

Der ADFC hat nicht nur Tipps für Routen und Regionen. Der Fahrradclub bietet auch viel Praxiswissen für die Reisevorbereitungen an:

• Fahrrad-Check: ist das Rad fit für die Reise?

• Pack-Tipps mit praktischer Checkliste

• Wie findet man das passende Reiserad?

 

»Freiraum« bietet Platz für Kunst und Kultur

Pop-up-Galerie in Celle - Lesung im Februar


Das aktuell genutzte Ladenlokal in der Schuhstraße 3


ERWIN PREHN / Text und Fotos

Malen Sie Bilder oder zeichnen Sie? Photographieren Sie, oder schaffen Sie Plastiken aus verschiedenen Materialien? Schreiben Sie Romane oder Gedichte oder produzieren Sie Poetry-Slam-Texte? Machen Sie Musik, spielen Sie Theater, singen Sie im Chor? Fast jede und jeder, die oder der kreativ tätig ist, möchte ihre bzw. seine Werke einem größeren Publikum vorstellen. Wo hat man aber die Möglichkeit, auch außerhalb von Familienfeierlichkeiten seine Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren? »Freiraum«, heißt das »Zauberwort«.

»Freiraum« ist ein öffentlicher Kulturraum, in dem jede und jeder die Möglichkeit hat, ihre und seine
Werke einem Publikum zu präsentieren. Er befindet sich derzeit am Rande der Celler Altstadt, in der Schuhstraße 3. Der aktuelle »Freiraum« ist ein leerstehendes Ladenlokal eines ehemaligen Fotografen. Es ist ein großer langer Raum, der für 99 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen ist. Dort gibt es genug Wandflächen, die nur darauf warten, mit Kunstwerken verschönert zu werden. Auch für Lesungen,
Ausstellungen, Workshops, Performances und vieles mehr steht der »Freiraum« zur Verfügung. Künstlerinnen und Künstler, Kulturvereine, Gruppen Bildungseinrichtungen und alle, die Kulturangebote schaffen, möchten finden hier eine Möglichkeit, sich mit ihrer Arbeit vorzustellen.
Der schlichte Raum verströmt einen gebrauchten Charme ohne weiteren Schnickschnack. So stehen jeweils die ausgestellten Objekte im Mittelpunkt. Die Lokalität kann bei Bedarf schnell umgeräumt und auf unterschiedliche Art und Weise genutzt werden. Sonst gibt es nur eine kleine Küchenecke und
Sanitäranlagen, Auch Tische und Stühle für Workshops stehen zur Verfügung.
Freiraum ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Celle und der Celler Kunst- und Kulturszene, verwaltet vom Team Street und Art, vom Verein Kultur allerorts.
Die Idee dahinter: Vorübergehend leerstehende Räume im Zentrum der Stadt werden kostenfrei für Kultur zur Verfügung gestellt. »Mittendrin, gut erreichbar, vielfältig und flexibel nutzbar«, sind die Stichworte für dieses Anliegen.

Besucherinnen und Besucher einer Ausstellungseröffnung im »Freiraum«.

Neben der Möglichkeit für Kunst- und Kulturschaffende, ihre Werke zu produzieren und zu präsentieren, soll die Immobilie für potenzielle Mieter erlebbar gemacht werden und zur und interessant gemacht werden. Das soll zur Beseitigung von Leerständen führen und zur Belebung der Innenstadt beitragen. Findet sich ein neuer Nutzer, wird der Freiraum in eine andere leerstehende Immobilie ziehen.
Laufende Ausstellungen, Aktivitäten und Öffnungszeiten sind unter www.freiraumcelle.de zu finden.
Der Besuch ist kostenfrei, aber kleine Spenden für Material und Aufwand der Künstlerinnen und Künstler sind willkommen.

Maritim. Poetisch. Kurios.

Drei Autoren, eine Lesung am Mittwoch, 19. Februar, im »Freiraum«: Lutz Tantow liest aus seinem Buch »In 80 Texten übers Meer«, Jürgen Osterlohs trägt Gedichte aus seinem Band »Das Fenster rechts« vor, und Michael Wiegand blättert in seinem Tagebuch mit dem kuriosen Titel »Der Seehecht
und die Kaffeebrille«. Die Lesung (mit Büchertisch) beginnt um 18 Uhr und findet im Rahmen der
Ausstellung »After Water« von Stefanie Waldhoff statt. Der Eintritt ist kostenfrei.