Das Osterei als Kunstwerk

Ausstellung im Kloster Ebstorf

Kunstvoll verziertes Osterei aus der Sammlung von Juliane Delgado. Foto: Kloster Ebstorf

Die erste Ausstellung dieses Jahres im Kloster Ebstorf stellt das Ei, das bekannteste Symbol der Osterzeit, in den Mittelpunkt. Juliane Delgado aus Bad Bevensen gibt einen Einblick in ihre außerordentliche Sammlung. Eröffnet wird die Ausstellung in ihrem Beisein am Sonnabend, 12. April, um 16:00 Uhr in der Propsteihalle des Klosters Ebstorf. Einführende Worte spricht Äbtissin Angela Geschonke, und Elisabeth Hohmeister weist in die Ausstellung ein. Musikalisch begleitet wird die Ausstellungseröffnung von dem Gitarristen Siegfried Clasen, der an der Musikschule in Uelzen tätig ist.
Seit Jahrtausenden wird das Ei in vielen Ländern der Erde und auch im Christentum als Zeichen des neuen Lebens festlich geschmückt. In der Sammlung werden Eier aus vielen Ländern der Erde in bunter Farbigkeit und mit zahlreichen Motiven gezeigt. Informationen zu Herkunft, Brauchtum und Techniken der Bearbeitung ergänzen die Darstellung der zarten Objekte und beschreiben das Kunstwerk Ei. Die Ausstellung „Kunstwerk Osterei“ ist bis zum 4. Mai  dienstags bis sonnabends von 10:00 bis 17:00 Uhr, sowie sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr in der Propsteihalle zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Als Statist auf Zeitreise in die Vergangenheit

Hans-Ludwig Greve aus Bad Bevensen wirkt beim Filmdreh mit


Darf bei den Dreharbeiten seine  eigene Lederhose tragen, da diese gut ins historische Ambiente passt: Komparse Hans-Ludwig Greve aus Bad Bevensen im Museumsdorf Hösseringen. Foto: Museumsdorf Hösseringen

»Ich bin hier der Einzige, der seine eigene Hose anziehen darf.« Hans-Ludwig Greve lacht und weist auf seine schon ein wenig in die Jahre gekommene Lederhose hin. Und wer es nicht weiß, hätte die braun-beige, schon hier und dort befleckte Jagdhose direkt als Requisit einsortiert. Abgesehen davon erkennt man den ehemaligen Lehrer der Georgsanstalt Ebstorf an diesem Tag jedoch nicht auf den ersten Blick. Geschminkt und in der Garderobe eines Bauern der Zeit um 1900 wartet er im Museumsdorf Hösseringen auf seinen Einsatz.

Hans-Ludwig Greve ist einer von etwa 700 Statisten, die beim Filmdreh im Freilichtmuseum dabei sind – und er hat Spaß daran. »Es ist eine schöne Erfahrung. Und als Pensionär habe ich ja Zeit für solche Sachen«, sagt er. Schon seit vielen Jahren Mitglied im Verein des Museumsdorfes, unterstützt er Hösseringen, wo immer es möglich ist. Nun einmal auf ungewöhnliche Weise: Im Rahmen der Dreharbeiten für die NDR-Fernsehserie »Schwarzes Gold« über den Ölrausch in der Südheide spielt er einen einfachen Bauern aus dem Dorf. Viel zu sagen gibt seine Rolle nicht her, eher »so ein bisschen Volksgemurmel«, lacht er. Die meiste Zeit bestünde aus Warten auf den nächsten Dreh. Zeitlich flexibel müsse man allerdings sein, denn je nach Anlass kann es auch schon mal sehr zeitig früh am Morgen losgehen. Oder die Komparsen werden für eine nächtliche Szene gebraucht. »Die Info kommt meist sehr kurzfristig, in der Regel am Nachmittag vor dem Dreh«, erzählt er.

Hans-Ludwig Greve vor seinem nächsten Einsatz als Komparse in der Maske. Foto: Museumsdorf Hösseringen

Und so kommt es, dass Hans-Ludwig Greve hinter dem Haus am Landtagsplatz steht und wartet und nebenbei mit den anderen Komparsen – manche kommen aus der Region, andere sind aus Hamburg, Thüringen oder von weiter her angereist – ins Gespräch kommt. »Einige hier sind richtig ‚alte Hasen‘ und als Komparsen in vielen Produktionen dabei, andere machen nur mal aus Spaß mit, so wie ich“, sagt er.


Im Gedenken an das Massaker von Celle

Der 8. April ist der 80. Jahrestag des Massakers von Celle. Das beschönigend als »Celler Hasenjagd« bezeichnete Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs gilt als das dunkelste Kapitel in der Geschichte der Stadt. Im Gedenken an die Ereignisse ruft das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus zur Teilnahme an zwei Schweigemärchen mit abschließender Kundgebung auf.

Aufgrund der vorrückenden Alliierten ließ die SS am 7. April 1945 zwei KZ-Außenlager räumen und stellte einen Zug zusammen, um etwa 3400 Inhaftierte nach KZ Bergen-Belsen zu verlegen. Der Zug erreichte am Nachmittag den Celler Güterbahnhof. Bevor er seine Fahrt fortsetzen konnte, wurde er vom Bomben getroffen, die im Rahmen eines Luftangriffs auf Celle abgeworfen wurden. Dabei kam ein Teil der Inhaftierten ums Leben. Überlebende flüchteten überwiegend ins Neustädter Holz oder tauchten in der Innenstadt unter. 

Die örtliche Polizei, verstärkt von einer Wehrmachtskompanie und einer in der Nähe stationierten SS-Einheit, durchkämmten die Innenstadt und Waldgebiet auf der Suche nach den KZ-Inhaftierten. Wer plünderte, Widerstand leistete oder flüchtete, sollte sofort erschossen werden. An der Nachsuche am 9. April beteiligten sich auch Zivilisten und Volkssturmmänner. Sie erschlugen oder erschossen zahlreiche Häftlinge. Die Zivilisten hatten keinerlei Befehl dazu erhalten. Sie handelten aus freien Stücken. Viele KZ-Inhaftierte starben durch einen Genickschuss. Die Verfolger hatten die Rolle von Henkern übernommen. Nach heutigen Erkenntnissen sind bei der Aktion 254 Geflohene erschossen worden. 

Von den rund 1100 KZ-Inhaftierten, die bei der Aktion erneut festgenommen worden waren, übergaben die SS-Bewacher einen Teil der Wehrmacht zur Unterbringung in Celle und trieb den anderen Teil zu Fuß nach Bergen-Belsen. Auf diesem Todesmarsch entkräftete KZ-Inhaftierte, die nicht weitergehen konnten, wurden am Wegesrand erschossen.

Die andere Gruppe wurde in einem geräumten Pferdestall auf dem Gelände der Heidekaserne in Celle (heute Rathaus) einquartiert. Für die Verpflegung und ätztliche Versorgung der Gefangenen war die Stadtverwaltung zuständig. Diese kümmerte sich jedoch nur unzureichend, sodass bei der kampflosen Übergabe der Stadt am 12. April 1945 an britische Truppen hunderte halb verhungerte und völlig verwahrloste Menschen sowie zahlreiche Sterbende und Tote vorgefunden wurden.

Die Briten nehmen alsbald Ermittlungen auf, doch erst im Dezember 1947 werden 14 Männer vor einem Militärgericht des Mordes angeklagt. Drei werden zum Tod verurteilt, vier zu Haftstrafen und sieben Angeklagte freigesprochen. Die Todesurteile werden später in Haftstrafen umgewandelt. Spätestens 1952 sind alle Verurteilten wieder in Freiheit. 

Seit 1992 erinnert ein schlichtes Mahnmal in den Triftanlagen in Bahnhofsnähe an die Opfert des Massakers.

Zum Gedenken an die ermordeten KZ-Häftlinge sind für Dienstag, 8. April, zwei Schweigemärsche  geplant. Eine Gruppe wird sich gegen 17 Uhr vom Neustädter Holz, Nienburger Straße 33, Höhe Pfadfinderheim, auf den Weg machen. Zeitgleich wird eine andere Gruppe vom Güterbahnhof, Neuenhäuser Straße 3, Höhe Trinkgut, aufbrechen. Beide Gruppen treffen sich an der Bahnhofsstraße/Trüllerstraße und werden dann gemeinsam zum Mahnmal an der Trift gehen. Dort sprechen gegen 18 Uhr unter anderem die Landtagspräsidentin, die stellvertretende Superintendentin und die Vorsitzende des Ezidischen Kulturzentrums Celle und Umgebung. Ein Posaunenchor wird die Veranstaltung an der Trift begleiten. 

In Zeiten der zunehmenden Verrohung und Gewaltbereitschaft wollen das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus und die zahlreichen weiteren beteiligten Verbände und Institutionen ein Zeichen gegen Gewalt setzen. 

 

»Schwarzes Gold« aus der Südheide

Filmdreh im Museumsdorf Hösseringen thematisiert Ölboom um 1900

Die Hauptdarsteller der Serie über den Ölboom in der Südheide (von links): Jessica Schwarz (spielt Martha Lambert), Tom Wlaschiha (spielt den reichen Großbauern Wilhelm Pape), Harriet Herbig-Matten (spielt die Bauerntochter Johanna Lambert) und Aaron Hilmer (spielt Richard Pape) vor einem zum »Landgasthof Lenz« umbenannten Fachwerkhaus im Museumsdorf Hösseringen. Foto: Museumsdorf Hösseringen

»Es war uns sehr wichtig, unsere Geschichte hier in der Region zu drehen. Dafür haben wir einen authentischen Ort gesucht.« Redakteur Donald Kraemer weist auf die historischen Gebäude rundum: »Mit dem Museumsdorf Hasserinnen haben wir diesen Ort gefunden.« Und so kommt es, dass es seit einigen Wochen außerordentlich lebhaft zugeht im Museumsdorf. Techniker rufen sich Kommandos zu, Komparsen werden geschminkt und warten auf ihren Einsatz und jede Menge moderne Technik bildet einen reizvollen Kontrast zu den alten Häusern. Ein Film wird gedreht und genau die Anmutung des alten Dorfes ist es, die das NDR-Team vom Drehort Hösseringen überzeugt hat. »Schwarzes Gold« ist der Arbeitstitel einer Serie, die ab dem Jahresende in der ARD-Mediathek zur Verfügung stehen soll. Thema ist der Ölboom, der um die Wende zum 20. Jahrhundert einen einzigartigen Entwicklungsschub in der Südheide mit sich brachte. Heute wird diese Zeit im Erdölmuseum in Wietze vorgestellt – und dennoch wissen viele Menschen nicht mehr, dass vor gut 120 Jahren »Goldgräberstimmung« in der Heide herrschte. »Ich war so fasziniert, als ich mich im Erdölmuseum mit den Ereignissen vertraut gemacht habe«, sagt Autor Justin Koch, der für einige Rollen Vorbilder in den historischen Quellen gefunden hat. Andere dagegen sind frei erfunden. Die Inhalte sind vielschichtig. »Es geht um den Umbruch von der Agrar- in die Industriegesellschaft, der hier in ganz kurzer Zeit vollzogen wurde. Die neue Infrastruktur ist quasi über die Menschen hereingebrochen«, erläutert Justin Koch. »Und eine ganze Lebensweise wurde infrage gestellt.« Gleichzeitig werden im Film auch heute hochaktuelle Fragen thematisiert, wie die Auswirkungen menschlichen Tuns auf unsere Umwelt. Gesellschaftlich-familiäre Themen wie die Selbstständigkeit von Frauen und Freiheit in der Entscheidung spielen ebenso eine Rolle wie Liebe und Dramatik.

Der Autor hat im Jahr 2018, während der Corona-Pandemie, mit seinen Recherchen begonnen und damals »viel Zeit in der Bibliothek verbracht«. Im Zentrum seiner Geschichte steht die Bauerntochter Johanna Lambert (Harriet Herbig-Matten): Ihre kleinbäuerliche Familie wird von dem reichen Großbauern Wilhelm Pape (Tom Wlaschiha) um die Ölvorkommen betrogen, die unter ihren Feldern entdeckt werden. Als der Ölrausch das Dorf erfasst und die bäuerliche Gemeinschaft für immer zu vernichten droht, kämpfen die Frauen der Lamberts für Gerechtigkeit und erstreiten ihre Unabhängigkeit.

Die Akzeptanz und das Interesse der Menschen vor Ort sei groß, erzählt Produzent Matthias Greving. Etwa 700 Komparsen aus der näheren und weiteren Umgebung sind insgesamt an der Produktion der Kinescope Film in Ko-Produktion mit Filmnation, Hero Squared (Ungarn) und 4Film im Weltvertrieb von The Fifth Season im Auftrag des NDR für die ARD beteiligt.

Für das Museumsdorf Hösseringen bringt der Filmdreh nicht nur eine Menge Aufregung, sondern auch die Chance, das Museum überregional noch bekannter zu machen. »Wir hoffen natürlich, dass die Menschen nach dem Schauen der Serie auch den Drehort besuchen möchten«, fasst es Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm zusammen. Sechs mal 45 Minuten wird die erste Staffel der um das Jahr 1900 spielenden Serie umfassen. Wird es ein Publikumserfolg, ist eine Fortsetzung denkbar.

Forstamt Unterlüß: Georg Deeken in den Ruhestand verabschiedet

Nach 47,5 Jahren im Dienst des Waldes

Georg Deeken verlässt nach über 40 Jahren die Niedersächsischen Landesforsten und geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Betriebsdezernent im Forstamt Unterlüß wird Carsten Jahns.

Georg Deeken ist jetzt Pensionär. Foto: Böttger/NLF

Georg Deeken wuchs in Hankensbüttel in einer Familie auf, die tief mit der Holz- und Forstwirtschaft verbunden war. Sein Vater betrieb eine Zimmerei mit Sägewerk im Ort, in der die Söhne stets mit anpackten. Der Wald spielte eine zentrale Rolle im Familienleben der Deekens und durch jagdliches und ehrenamtliches Engagement des Vaters entstand früh eine enge Verbindung zur Natur.

Bereits in der Schulzeit vertiefte sich Georg Deekens Interesse an der Wald- und Forstwirtschaft. Viele Schulkameraden stammten aus Försterfamilien, und über Waldjugend und Pfadfinderei gab es gemeinsame Aktionen in den Wäldern, die er später beruflich begleiten durfte. Die Wiederaufforstung der durch den Sturm von 1972 verwüsteten Waldflächen prägten seine forstliche Laufbahn nachhaltig. »Der Wald war für uns nicht nur ein Lebensraum, sondern auch ein Ort der Verantwortung und Gemeinschaft«, erinnert sich Deeken.

1975 begann er seine forstliche Ausbildung im »Gründungsjahrgang« der Fachoberschule Forst an der Georgsanstalt in Ebstorf. Es folgten Wehrdienst und 1980 das Studium der Forstwirtschaft an der Fachhochschule Göttingen mit dem Abschluss als Diplomingenieur-Forst.

Das Thema Waldsterben war seinerzeit allgegenwärtig, und Deeken und seine Kommilitonen beteiligten sich intensiv an der Aufklärung der Öffentlichkeit. Zeitgleich absolvierte er seinen Vorbereitungsdienst im damaligen Forstamt Schöningen (heute Wolfenbüttel) und trat danach in die Niedersächsische Landesforstverwaltung ein. Dort durchlief er verschiedene Stationen – zunächst als Vertretung in Danndorf, später an der Bezirksregierung Braunschweig, im Sachgebiet Jagd- und Forstrecht sowie Förderung des Privatwaldes.

1990 erfüllte sich ein lang gehegter Traum: Georg Deeken übernahm die Leitung der Revierförsterei Grasleben im Forstamt Lappwald. Doch nach fünf Jahren folgte eine neue Herausforderung – er wechselte in die Waldökologie und den Naturschutz, übernahm öffentliche Belange und blieb weitere fünf Jahre in dieser Funktion. Schließlich kehrte er 2001 als Betriebsdezernent und stellvertretender Forstamtsleiter im damaligen Forstamt Knesebeck in das Isenhagener Land zurück.

Neben seinen forstlichen Aufgaben spielten zahlreiche Ehrenämter in Jagd und Naturschutz und insbesondere die Personalratsarbeit eine bedeutende Rolle in seinem Berufsleben. Sein Engagement für berufs- und umweltpolitische Themen führte ihn für 15 Jahre als stellvertretenden Vorsitzenden in den Hauptpersonalrat der Landesforstverwaltung nach Hannover bzw. später nach Braunschweig. »Die Mitgestaltung meiner Forstverwaltung war für mich nicht nur eine Aufgabe, ein Ehrenamt, sondern eine Herzensangelegenheit«, betont Deeken.

Mit der Gründung der Niedersächsischen Landesforsten wechselte er zum 1. Januar 2005 ins Forstamt Unterlüß, wo er 14 Jahre lang als Verwaltungsdezernent tätig war. Hier gestaltete er maßgeblich die Entwicklung der Landesforsten, insbesondere in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Liegenschaftsverwaltung und Beratung der Waldbehörde.

2019 boten Personalveränderungen die Chance, als Betriebsdezernent im Forstamt Unterlüß erneut näher an die forstliche Praxis zu gelangen und die Verantwortung für jagdliche Angelegenheiten sowie den Forstbetrieb zu übernehmen. Nach über 40 Jahren im Forstdienst mit dankbarem Blick auf ein erfülltes berufliches Leben mit reichen menschlichen Begegnungen ist er am 1. April in den Ruhestand getreten – mit Vorfreude und Neugier auf das, was kommt.

NABU: Schwalben brauchen Unterstützung

Seit dem Frühlingsbeginn kehren Rauch- und Mehlschwalben aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurück nach Mitteleuropa. Jahr für Jahr legen sie Tausende Kilometer zurück, um hier ihre Jungen großzuziehen. Doch ihre Rückkehr verläuft längst nicht mehr unbeschwert. Immer weniger Brutplätze, ein drastischer Rückgang an Insekten und extreme Wetterlagen gefährden die Bestände – und fordern gezielte Unterstützung.

Rauchschwalben in einem offenen Geräteschuppen. Foto: Inka Lykka Korth

 Zahl der Schwalben sinkt

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Schwalben in Deutschland stark gesunken. Die Ursachen sind vielfältig: Menschen reißen Nester ab, moderne Gebäude bieten keine Nistmöglichkeiten mehr, und insektenarme Gärten erschweren die Nahrungssuche. Im vergangenen Herbst litten viele Schwalben zusätzlich unter Dauerregen und Kälte. Geschwächt durch das schlechte Wetter fanden sie kaum noch Nahrung und starben teils noch vor dem Abflug in den Süden.

Brutplätze rechtzeitig schaffen

Viele Schwalben kehren jedes Jahr an denselben Ort zurück. Wer Nester erhalten oder neue Nisthilfen anbringen möchte, sollte das jetzt tun – bevor die Vögel mit dem Nestbau beginnen. Nisthilfen bieten eine gute Alternative, wenn natürliche Brutplätze fehlen. Auch das Aufhängen eines Kotbretts rund 60 Zentimeter unterhalb des Nestes kann helfen: Es fängt den Schmutz auf und erleichtert das Zusammenleben von Mensch und Vogel.

 Lehm für den Nestbau bereitstellen

Schwalben formen ihre Nester aus kleinen Lehmbällchen. Doch geeigneter Boden ist rar geworden. »Eine kleine, feuchte Bodenstelle oder ein mit Wasser angerührter Lehm in einer Schale kann für Schwalben den Unterschied machen«, erklärt Renée Gerber. Wichtig sei dabei der Standort: »Die Stelle sollte möglichst nah am Brutplatz liegen und frei von Katzenzugang sein.«

Hier wurden unter dem Dach einer Waschküche Holzkonsolen als Nisthilfen angebracht, die von den Schwalben dankbar angenommen werden. Foto: Inka Lykka Korth 

Insektenreiche Gärten anlegen

Schwalben jagen Fluginsekten wie Mücken oder Fliegen im Flug – doch diese fehlen zunehmend. »Wir sehen, wie dramatisch sich die Insektenvielfalt in den letzten Jahren verändert hat«, so Gerber. »Wer einen Garten hat, kann durch heimische Blühpflanzen, offene Bodenstellen und den Verzicht auf Pestizide viel bewirken.« Ein lebendiger Garten mit durchgehendem Blütenangebot unterstütze nicht nur Schwalben, sondern auch viele andere Tierarten.

Schutz sichtbar machen

Naturschutzverbände wie NABU und LBV zeichnen Menschen aus, die Schwalben aktiv schützen. Wer Nester erhält, Nisthilfen anbringt oder Lebensräume schafft, kann eine Plakette als »Schwalbenfreundliches Haus« erhalten.

Jetzt mithelfen

Gerber sagt abschließend: »Schwalben fliegen wieder durch unsere Städte und Dörfer – doch sie brauchen unsere Hilfe. Wer rechtzeitig Brutplätze schafft, Baumaterial bereitstellt und für ausreichend Nahrung sorgt, schützt nicht nur eine faszinierende Vogelart, sondern bewahrt auch ein Stück lebendige Sommertradition.«

Kloster Ebstorf öffnet seine Pforten!

Führungen mit Ebstorfer Weltkarte oder speziell nur Weltkarte

Im Kloster Ebstorf hat die neue Saison begonnen. Foto: Wolfgang Kluge

Die Winterpause ist beendet. Seit Dienstag, 1. April, bietet das Kloster Ebstorf wieder Führungen an. Neu in diesem Jahr sind die Führungszeiten, und neu ist auch eine Extra-Führung nur an der berühmten Ebstorfer Weltkarte. Dienstags bis sonntags findet jeweils von 14:00 Uhr an eine Führung statt, darüber hinaus zusätzlich dienstags, donnerstags und samstags auch von 10:00 Uhr an. Die Führungen beginnen jeweils im Remter (Eingangshallte) am Modell und beinhalten den Kreuzgang, das Refektorium, die Kirche, den Nonnenchor und die Ebstorfer Weltkarte. Zu speziellen Führungen nur an der Weltkarte für die, die sich nur für diese Einzigartigkeit interessieren, wird mittwochs und freitags jeweils zu 16:00 Uhr eingeladen. Am Karfreitag ist das Kloster geschlossen.

Gruppen sind jederzeit willkommen. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 05822 2304 oder E-Mail info@kloster-ebstorf.de.