Hans-Ludwig Greve aus Bad Bevensen wirkt beim Filmdreh mit
»Ich bin hier der Einzige, der seine eigene Hose anziehen darf.« Hans-Ludwig Greve lacht und weist auf seine schon ein wenig in die Jahre gekommene Lederhose hin. Und wer es nicht weiß, hätte die braun-beige, schon hier und dort befleckte Jagdhose direkt als Requisit einsortiert. Abgesehen davon erkennt man den ehemaligen Lehrer der Georgsanstalt Ebstorf an diesem Tag jedoch nicht auf den ersten Blick. Geschminkt und in der Garderobe eines Bauern der Zeit um 1900 wartet er im Museumsdorf Hösseringen auf seinen Einsatz.
Hans-Ludwig Greve ist einer von etwa 700 Statisten, die beim Filmdreh im Freilichtmuseum dabei sind – und er hat Spaß daran. »Es ist eine schöne Erfahrung. Und als Pensionär habe ich ja Zeit für solche Sachen«, sagt er. Schon seit vielen Jahren Mitglied im Verein des Museumsdorfes, unterstützt er Hösseringen, wo immer es möglich ist. Nun einmal auf ungewöhnliche Weise: Im Rahmen der Dreharbeiten für die NDR-Fernsehserie »Schwarzes Gold« über den Ölrausch in der Südheide spielt er einen einfachen Bauern aus dem Dorf. Viel zu sagen gibt seine Rolle nicht her, eher »so ein bisschen Volksgemurmel«, lacht er. Die meiste Zeit bestünde aus Warten auf den nächsten Dreh. Zeitlich flexibel müsse man allerdings sein, denn je nach Anlass kann es auch schon mal sehr zeitig früh am Morgen losgehen. Oder die Komparsen werden für eine nächtliche Szene gebraucht. »Die Info kommt meist sehr kurzfristig, in der Regel am Nachmittag vor dem Dreh«, erzählt er.
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Hans-Ludwig Greve vor seinem nächsten Einsatz als Komparse in der Maske. Foto: Museumsdorf Hösseringen |
Und so kommt es, dass Hans-Ludwig Greve hinter dem Haus am Landtagsplatz steht und wartet und nebenbei mit den anderen Komparsen – manche kommen aus der Region, andere sind aus Hamburg, Thüringen oder von weiter her angereist – ins Gespräch kommt. »Einige hier sind richtig ‚alte Hasen‘ und als Komparsen in vielen Produktionen dabei, andere machen nur mal aus Spaß mit, so wie ich“, sagt er.